Verdun – eine Familiengeschichte

von Philippe Ressing

Der Erste Weltkrieg begann vor 100 Jahren – ein Datum nur für Historiker? Die Auslagen der Buchhandlungen quellen über von Neuerscheinungen zum Thema. Aktuell wird die entscheidende Verantwortung deutscher Politiker am Krieg heruntergespielt – heute nennt man sie lieber „Schlafwandler“ – das klingt einfach netter… Ist diese Debatte aber nicht nur etwas für Geschichts-Freaks? Mitnichten! Es geht darum, Zustimmung der Bevölkerung für ein stärkeres Engagement Deutschlands – auch militärisch – in internationalen Krisen zu erhalten. Da stören Debatten darum, ob 1914-1918 ein „Griff nach der Weltmacht“ unternommen wurde.

Die Zeitzeugen sind mittlerweile alle verstorben – Ihre Erinnerungen auch? Das Netzwerk „100 Jahre Erster Weltkrieg. Die Waffen nieder! Jetzt!“ will daran erinnern, dass im August 1914 nicht alle dem Kriegsrausch erlagen. Es gab Widerstand und Demonstrationen, noch wenige Tage vor Kriegsbeginn – auch in Stuttgart. Viele Familien sind durch persönliche Erlebnisse vom Ersten Weltkrieg geprägt worden und manche Spuren davon kann man noch entdecken.

Mein deutscher Vater erlebte als Kind im November 1918 noch, wie die geschlagene deutsche Armee in der Heimat wie Sieger empfangen wurden. Meinen französischen Großvater konnte ich nicht kennenlernen, er Starb zehn Jahre nach Ende des Krieges an den Folgen einer Gasvergiftung. Wie ich als Kind damit – und mit „Verdun“ konfrontiert wurde, schildere ich in meinem Blog: Verdun – eine Familiengeschichte.

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